Schutzgasschweißdraht
Allgemeine Informationen zu Schweißdraht
Ein Schweißdraht wird als Schweißzusatzwerkstoff verwendet: Es handelt sich dabei um einen, auf einer Rolle aufgewickelten Draht, der in ein Schweißgerät eingespannt wird. Dieser wird automatisch in einer festgelegten Geschwindigkeit in das Schweißbad abgegeben. Der Schweißdraht ist folglich das Verbindungsmaterial beim Schweißprozess.
Weitere Schweißzusatzwerkstoffen sind zum Beispiel Schweißstäbe und Schweißelektroden.
Welche Schweißverfahren sind mit Schweißdraht anzuwenden?
Beim MIG- und beim MAG-Schweißverfahren gibt es speziellen MIG/MAG Schweißdraht. Hier existieren verschiedene Ausführungen wie zum Beispiel Alu Schweißdraht oder Edelstahl Schweißdraht.
Außerdem kann man das Fülldrahtschweißverfahren anwenden. Dieses ist dem MIG/MAG Schweißen sehr ähnlich, bis auf den Unterschied, dass kein Schutzgas verwendet wird.
Auch wird der Begriff TIG/WIG Schweißdraht häufig genutzt, obwohl diese Bezeichnung irreführend ist, da es sich nicht um einen Schweißdraht, sondern um Schweißstäbe handelt.
Unterschied zu anderen Schweißzusatzwerkstoffen
Im Gegensatz zu der Verwendung anderer Schweißzusatzwerkstoffe wie Schweißstäben, die nur in bestimmten und begrenzten Längen verfügbar sind, ist Schweißdraht nahezu „unbegrenzt“ nutzbar.
Das liegt daran, dass der Schweißdraht auf eine Spule gewickelt ist und durch einen kleinen Motor im Schweißgerät kontinuierlich nachgeschoben wird.
Vorteile von Schweißdraht
Der daraus resultierende Vorteil ist zum einen die einfachere Handhabung der Schweißvorgangs, da sich der Schweißer nicht zusätzlich auf die Zuführung des Schweißzusatzstoffes konzentrieren muss.
Ein anderer Vorteil liegt in Schnelligkeit des Schweißvorgangs. Die Schweißdrahtspule ist bis zu einigen Kilometer lang. Sokann sehr lange geschweißt werden kann, ohne dass Umrüstungen vorgenommen werden müssen.
Welche Arten von Schweißdraht gibt es?
Je nach Schweißverfahren und Anwendungsfall gibt es verschiedene Arten von Schweißdrähten. Für das bestmögliche Ergebnis müssen der Durchmesser und das Material des Schweißdrahtes wie auch das eingesetzte Schutzgas optimal auf das zu verschweißende Material ausgerichtet sein.
Grundsätzlich werden zwei verschieden Arten von Schweißdraht unterschieden.
Massivdrahtelektroden
Es handelt es sich um einen metallischen Draht aus Vollmaterial. Unterschieden werden die Massivdrahtelektroden durch ihren Hauptwerkstoff, durch die im Material befindlichen, Legierungselemente und die verschiedenen Beschichtungen. Beim Schweißvorgang müssen Sie im Gegensatz zu den Fülldrahtelektroden immer mit einem externen Schutzgas verwendet werden und sind anfälliger für Schweißspritzer.
Fülldrahtelektroden
Hierbei handelt sich um einen metallischen, hüllenförmigen Draht, der mit einem Pulver gefüllt ist. Das Pulver stellt den Schweißhilfsstoff dar und kann aus mineralischen oder metallischen Stoffen bestehen. Sie haben den Hauptvorteil, dass die Abschmelzleistung im Vergleich zum Massivdraht höher ist. Fülldrahtelektroden können nochmals in drei Unterkategorien unterteilt werden:
- Selbstschützender Fülldraht benötigt kein zusätzliches Schutzgas, was den Vorteil hat, keine Gasflasche zu benötigen. Allerdings ist die Methode nur für erfahrene Anwender geeignet und nur für dicke Materialien. Für dünne Bleche sollte ein anderer Draht benutzt werden.
- Gasgeschützter Fülldraht benötigt externes Schutzgas und bildet eine oxidschützende Schlacke auf der Schweißnaht. Dadurch ist die Qualität der Schweißnaht hoch.
- Metallpulver-Schweißdraht ist im Grunde genommen dem gasgeschützten Fülldraht sehr ähnlich, jedoch bildet es keine Schlacke. Außerdem ist die Schweißgeschwindigkeit unter den drei Fülldrahtelektroden am größten.