TIG/WIG
Allgemeine Informationen zu TIG/WIG
Ein Schweißverfahren, zwei Namen: Das Schweißverfahren TIG ist die Abkürzung für Tungsten Inert-Gaswelding und wird im deutschen Sprachraum auch WIG-Schweißen genannt. Diese Abkürzung steht für das Wolfram-Inertgas-Schweißen. Es handelt sich somit um eine reine Übersetzung, da beide Begriffe dasselbe Verfahren beschreiben. Entwickelt wurde es in den USA.
Das TIG/WIG Schweißen zählt zu der Gruppe der Schutzgasschweißverfahren. Diese wiederum können dem Lichtbogenschweißen und dem Schmelzschweißen zugeordnet werden. Beim Schmelzschweißen werden die Schweißgüter an der zu verbindenden Stelle aufgeschmolzen und verbinden sich, sobald sie abgekühlt sind.
Wie funktioniert TIG/WIG?
Der elektrische Lichtbogen brennt bei diesem Schweißverfahren zwischen einer Elektrode aus Wolfram und dem Werkstück. Der benötigte Strom wird durch die Wolfram Elektrode bereitgestellt. Da es sich hierbei um keine abschmelzende Elektrode wie bei anderen Lichtbogenschmelzverfahren handelt, muss der Schweißzusatz extern zugeführt werden. Somit kann der Schweißer beim TIG/WIG Schweißen selbst bestimmen, wie viel Schweißzusatz und Stromstärke benötigt wird.
Vorteile und Nachteile des TIG/WIG Schweißens?
Dieses Schweißverfahren zeichnet sich durch sehr präzise Ergebnisse aus und führt zu qualitativ hochwertigen Resultaten. Allerdings bringt die Art von Schweißprozedere eine zeitintensivere Bearbeitung mit sich und sollte nicht im Freien angewandt werden. Das liegt daran, dass das Schutzgas leicht durch Wind weggeweht werden könnte.
Zu den weiteren Vorteilen des TIG/WIG Schweißens gehören:
- in Kombination mit WIG Pulver- und Wechselstromschweißen können alle schmelzschweißbaren Materialien verwendet werden
- kaum Bildung von Schweißsplittern
- geringe Schweißrauchbildung
- keine abschmelzende Elektrode
- optimaler Einsatz von Schweißzusatz
Wann wird TIG/WIG Schweißen angewandt?
Das TIG/WIG Schweißverfahren wird eingesetzt, wenn ein besonderer Anspruch auf die Qualität und Beschaffenheit der Schweißnaht gelegt wird. Dies geschieht in der Regel bei dem Schweißen von hochlegiertem Stahl und niedrig legiertem Stahl, sowie bei Aluminiumlegierungen, Kupfer, Titan- und Nickellegierungen etc. angewandt werden. Je nach genutzter Stromart (Gleichstrom/ Wechselstrom/ + oder -) kann das TIG/WIG Verfahren somit für fast alle Metalle genutzt werden.
Welcher Schweißzusatz wird beim TIG/WIG Schweißen genutzt?
Bei diesem Schweißverfahren wird der Schweißzusatzwerkstoff – zumeist in Form eines Schweißdrahts oder Schweißstabs – händisch hinzugeführt. Der Schweißzusatz und der Grundwerkstoff schmelzen bei Kontakt mit dem Lichtbogen. Um eine Reaktion auf der Schmelze mit dem Umgebungsmedium zu vermeiden, werden Schutzgase eingesetzt, die keine chemischen Reaktionen mit den beteiligten Materialien eingehen und somit als inert bezeichnet werden.