1.4301 Leitungsrohre
Allgemeine Informationen zu 1.4301 Leitungsrohren (X5CrNi18-10)
Leitungsrohre aus dem Werkstoff 1.4301 werden in unterschiedlichen Varianten produziert. Neben den nahtlosen, gibt es geschweißte Leitungsrohre. Sie sind in geschliffener Form, mit unbehandelter Oberfläche, geglüht wie ungeglüht etc. pp. erhältlich.
Die Stahlsorte 1.4301 lässt sich den V2A Stählen zuordnen. Innerhalb dieser Gruppe werden Chrom-Nickel-Stähle zusammengefasst und der Werkstoff 1.4301 gilt als ihr Hauptvertreter. Er ist mit einem Produktionsanteil von 33% der am häufigsten genutzte Stahl innerhalb dieser Gruppe. Immer weist er einen Anteil von mindestens 13% Chrom auf, während der Urtyp über einen Anteil von 18% Chrom verfügt und seine Legierung als X5CrNi18-10 gekennzeichnet wird. Edelstahlrohre dieses V2A Stahls verfügen über diverse Vorteile. Sie sind korrosions- und hitzebeständig, wartungsarm und wiederverwertbar.
Durch die Eigenschaft der besonders guten Schweißbarkeit und durch seine relativ weiche, nicht ferromagnetische, nickelhaltige Beschaffenheit, lässt sich Stahl des Werkstoffs 1.4301 besonders gut weiterverarbeiten.
Vorteile & Herstellung von 1.4301 Leitungsrohren
Rohre aus Edelstahl werden vorrangig in den Varianten nahtlos und geschweißt hergestellt.
Die geschweißte Rohrvariante kann in verschiedenen Verfahren produziert werden, wobei der Ausgangspunkt zumeist ein warm- oder kaltgewalzter Bandstahl darstellt. Während bei dem Verfahren des Feuerpressschweißens ein Edelstahlrohr dadurch entsteht, dass ein Blechstreifen zum Schlitzrohr geformt und anschließend die Blechkanten auf Schweißtemperatur erhitzt und zusammengepresst werden, sorgt bei dem Verfahren des Schmelzschweißens ein Schweißdraht für eine Verbindung der Kanten. Diese Blechkanten werden, gemeinsam mit dem Draht, mittels Lichtbogen auf Schmelztemperatur erhitzt, sodass der kontinuierlich zugefügte Draht mit den Blechkanten verschmilzt und die Fuge schließt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Rohre, die über einen großen Durchmesser verfügen wie zum Beispiel Rohre, die für den Bau von Pipelines genutzt werden.
Die Herstellung der nahtlosen Rohre erfolgt zum Beispiel über das Rohrkontiverfahren – ein kontinuierliches Rohrwalzverfahren. Das Ausgangsmaterial ist hier ein Stück Rundstrangguss, das im ersten Schritt erhitzt und gelocht wird, sodass ein dünnwändiger Hohlblock entsteht. Nach dem Einführen einer Dornstange, wird im Kontiwalzwerk eine bis zu vierfache Streckung des Produktes erreicht. Soll das Material weiter gestreckt werden, erfolgt dies auf der letzten Station: im Streckreduzierungswalzwerk.
Wie und wo werden 1.4301 Leitungsrohre eingesetzt?
Edelstahlrohre des Werkstoffs 1.4301 weisen eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit gegenüber äußeren Einflüssen wie Luftfeuchtigkeit, Wasser und Wasserdampf auf. Schwache anorganische und organische Säuren haben ebenso keine Auswirkung auf seine Beschaffenheit. Dies führt dazu, dass sie im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden können und in der Industrie als auch in Haushalten zum Einsatz kommen.
Sie werden vor allem in folgenden Bereichen genutzt:
- Nahrungsmittelindustrie (Getränkeproduktion)
- Fahrzeugbau
- Chemische Industrie
- Pharma-/ Kosmetikindustrie
- Maschinenbau
- Architektur/ Kunstsektor
- Textil- und Papierindustrie